Bauernstand – Ernährer der Gesellschaft
In den letzten Jahren wurde der europäischen Politik und auch der Bevölkerung bewusst, dass die Globalisierung bzw. die internationalen Handelsbeziehungen mit ihren äußerst komplexen Lieferketten neben den Vorteilen auch viele Gefahren in sich birgt. Das beginnt beispielsweise bei nicht lieferbaren Medikamenten und endet bei landwirtschaftlichen Erzeugnissen.
Eines steht fest – ohne die Leistungen der Bäuerinnen und Bauern würde in unserem Land vieles nicht funktionieren. Die Versorgung der Menschen mit hochwertigen, regionalen Lebensmitteln steht dabei an oberster Stelle. Das war auch der österreichischen Agrarpolitik stets bewusst. Eine Umfrage von Marketagent (Juni 2022) besagt, dass sich 87,6 Prozent der Befragten mehr Unabhängigkeit Österreichs vom internationalen Handel wünschen.
„Die Krisen der letzten Jahre führten nicht nur in der Bevölkerung, sondern auch bei den meisten politischen Entscheidungsträgerinnen und Entscheidungsträgern zu einem Umdenkprozess. Und so war es nur logisch und richtig die heimische Landwirtschaft bereits während der Coronakrise als systemrelevant einzustufen. Die Ernährungssouveränität eines Landes bedeutet Unabhängigkeit gegenüber anderen Ländern und ermöglicht Freiheit“, erklärt OÖ Bauernbund-Landesobfrau LRin Michaela Langer-Weninger.
Wertschätzung für die bäuerliche Arbeit
Ohne den täglichen Fleiß der Bäuerinnen und Bauern, würden die Teller der Österreicherinnen und Österreicher leer bleiben. Lebensmittel, wie Milch, Fleisch und Eier müssten oftmals von weit her importiert werden. Das sind Szenarien die wir nicht erleben wollen. Die heimische Agrarpolitik versucht mit der permanenten Verbesserung der Rahmenbedingungen die bäuerlichen Familienbetriebe bestmöglich zu unterstützen und so ihren Fortbestand zu sichern. Das oberösterreichische Agrarbudget sorgt mit etwa knapp 95 Mio. Euro für stabile Rahmenbedingungen von rund 30.000 Familienbetrieben und gewährleistet damit die Versorgung von 1,5 Mio. Oberösterreicherinnen und Oberösterreicher. Die Aufrechterhaltung einer flächendeckenden bäuerlichen Bewirtschaftung und die nachhaltige und umweltbewusste Produktionsweise sind dabei wesentliche Inhalte.
„Es braucht aber das Bekenntnis der Konsumentinnen und Konsumenten zu österreichischen Lebensmitteln. Dabei ist erfreulich, dass mittlerweile immer mehr Konsumentinnen und Konsumenten auf heimische AMA-Gütesiegel-Qualität achten und diese beim täglichen Einkauf bevorzugen. Denn unsere Bäuerinnen und Bauern erzeugen Lebensmittel unter den weltweit höchsten Produktionsstandards (Umwelt- und Klimaschutz, Tierwohl etc.)“, betont Langer-Weninger und ganz nebenbei wird auch noch unsere schöne Kulturlandschaft gepflegt und erhalten.
Regionale Wertschöpfung – Direktvermarktung floriert
Die österreichische Landwirtschaft ist eine von bäuerlichen Familienbetrieben geführte Landwirtschaft. 95 Prozent der Höfe werden von Familien bewirtschaftet. In Oberösterreich vermarkten nach Schätzungen rund 5.000 Betriebe ihre Erzeugnisse in der Direktvermarktung. Die Zahl der Direktvermarkter stieg in den letzten Jahren deutlich und betrug im vergangen Jahr 21 Prozent.
„Die Direktvermarktung ermöglicht den Verbraucherinnen und Verbrauchern frische, regionale Lebensmittel beim Bauern um die Ecke zu kaufen. Aufgrund der großen Zahl an Direktvermarktungsbetrieben finden sich Hofläden in fast jeder Gemeinde“, so Langer-Weninger.
Bildquellen
- : Land OÖ, Margot Haag