Kreislaufwirtschaft und nicht „Klimaschutz-Extremismus“ ist die Lösung

Veröffentlicht von OÖ Bauernbund am

Die oö. Landwirtschaft setzt auf Klima- und Ressourcenschutz und Fortschritt. „Auf Klimaschutz-Extremismus, Enteignung und Green-Washing im Ausland können wir dagegen verzichten“, so Agrarlandesrätin Michaela Langer-Weninger.

Die landwirtschaftliche Produktion lebt nach dem Vorbild der Kreislaufwirtschaft. „Schon die Natur gibt es vor: Getreide, Weidegras und andere Ackerkulturen gedeihen nur auf Böden mit ausreichend Nährstoffen. Nach der Ernte und dem damit einhergehenden Ressourcenabbau steht im Bauernjahr daher stehts Nährstoffrückfuhr und Bodenbearbeitung an“, erklärt Agrar-Landesrätin Michaela Langer-Weninger, für die in punkto Klimaschutz kein Weg an der Kreislaufwirtschaft vorbeiführt. „Ich habe mich bewusst dazu entschieden, die Kreislaufwirtschaft zu meinem Kernthema zu machen. Es geht darum Lösungen zu finden, wie mit dem kleinstmöglichen Ressourceneinsatz das beste Ergebnis erzielt werden kann. Und das in der Landwirtschaft und auch allen anderen Lebensbereichen. Denn wer verschwendet, der verliert. Und wir haben keinen Quadratmeter fruchtbaren Boden, kein Gramm wertvolle Nahrung und keine Sekunde im Kampf mit der Erderwärmung zu verlieren. Der morgige Earth Overshoot Day erinnert uns daran.“

Landwirtschaft lösungsorientierter Vorreiter

„Die Landwirtschaft ist beim Klimaschutz durch Kreislaufwirtschaft mit Elan dabei und kann bereits jetzt viele Lösungen anbieten. Das fängt am Hof der Bäuerinnen und Bauern an und hört in der Verpackungsindustrie oder Energieerzeugung auf“, sagt LRin Langer-Weninger. „Die Landwirtschaft kann etwa pflanzliche Alternativen zu fossilen Rohstoffen liefern, die als Kleber oder auch als abbaubare Verpackung eingesetzt werden können.“ In Zukunft werden sich viele Landwirte auch zu Energiewirten entwickeln. Biomasse, Sonnenstrom vom Dach oder dem Feld und insbesondere Bio-Gas sind wichtige nachhaltige Energieträger der Zukunft. Last but not least zeigen sich die Bäuerinnen und Bauern erpicht darauf, die Digitalisierung für sich zu nutzen. „Es geht darum, neue Technologie und Datensätze so zu nutzen, dass so wenig wie möglich, aber so viel wie nötig an Dünger, Pflanzenschutzmittel, Wasser etc. eingesetzt wird. Diese Bestrebungen werden von mir durch den Zukunftsfonds gefördert. Der mit 2 Mio. Euro gefüllte Topf steht jährlich für agrarische Forschung und die praktische Erprobung der theoretischen Ansätze bereit“, so Langer-Weninger.

„Stop food waste – Start recycling now“

Ein großer und vermeidbarer Ressourcenverlust geht mit der Lebensmittelverschwendung einher. Auf ein ganzes Leben betrachtet, verschwendet ein Durchschnitts-Oberösterreicher etwa 30.000 Euro in Form von Lebensmitteln. „Sparen wir zuerst dort, wo es auch ohne Verzicht geht“, sagt LRinLanger-Weninger und betont damit das große Potential beim Thema Lebensmittelverschwendung.

„Wir brauchen Kreislaufwirtschaft statt Klimaschutz-Extremismus“

Mit den diversen Rechtsakten zur Umsetzung des Green-Deals sendet die EU jüngst besorgniserregende Signale. „Anstatt sich an komplexe aber funktionierende Lösungsansätze wie die Kreislaufwirtschaft zu wagen, setzt man in Brüssel auf große Schlagzeilen und einfache Lösungen. Egal ob damit Enteignung und Einbußen in der Lebensmittelproduktion einhergehen. Nur weil Klimaschutz-Extremismus gerade ‚on vogue‘ ist, heißt das noch lange nicht, dass es richtig ist!“ kritisiertOberösterreichs Agrar-Landesrätin Langer-Weninger die Pläne der EU und erklärt: „Ich bin der Meinung, mit der NRL und Mercosur negiert die EU demographische Entwicklungen und den weltweit wachsenden Bedarf an Lebensmitteln. Global stark ansteigende Bevölkerungszahlen und die klimatisch bedingten Ernteausfälle in Südeuropa unterstreichen klar die Relevanz unserer oberösterreichischen Ackerböden!“

Auch zu Mercosur findet Agrar-Landesrätin Langer-Weninger klare Worte: „Es kann nicht sein, dass unsere Betriebe das volle Potential ihrer Böden nicht länger ausschöpfen dürfen, während unsere Regale mit Importen niedrigster Qualität und riesigem CO2-Rucksack geflutet werden. Was bringt das der Erde und dem Klima, wenn sich die EU als klimaneutral deklarieren kann, aber am anderen Ende der Welt dafür mehr Lebensmittel, zu höheren CO2-Emissionen produziert werden? Kommt Mercosur dann ist das Green-Washing und Heuchlerei par excellence.“

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