Österreichs Getreide ist spitze
Eines steht fest: Die heimischen Bauern bewirtschaften ihre Höfe vorbildlich. Von der Viehhaltung bis hin zum Ackerbau – Österreichs bäuerliche Familienbetriebe produzieren Lebensmittel zu den global betrachtet höchsten Standards. Dazu gehört auch der sorgsame Umgang mit Pflanzenschutzmitteln. Das AMA-Gütesiegel Getreide garantiert ab dem nächsten Jahr die österreichische Herkunft von Mehl, Brot und Gebäck.
Damit ein Bauer in Österreich Pflanzenschutzmittel anwenden darf, muss er über den sogenannten „Sachkundenachweis Pflanzenschutz“ verfügen. Pflanzenschutzmittel, zu denen auch biologische gezählt werden, sind für die Erzeugung von sicheren, qualitativ hochwertigen Lebensmitteln unabdingbar.
EU-Glyphosat-Einsatz orientiert sich an Österreich
In Österreich ist die Anwendung von Glyphosat zur Reifebeschleunigung (Sikkation) schon seit zehn Jahren verboten. Nun wurde das Verbot auf die gesamte EU ausgeweitet. Glyphosat wird vor der Aussaat dazu verwendet, den Acker von Unkraut zu befreien.
„Durch die Ausbringung vor der Aussaat kommt die Pflanze bzw. das spätere Erntegut nicht in Kontakt mit dem Pflanzenschutzmittel. Die Europäische Behörde für Lebensmittelsicherheit (Efsa) hat die Wiederzulassung in ihrer jüngsten Bewertung als unkritisch eingestuft“, so OÖ Bauernbund-Direktor Wolfgang Wallner, der sich freut, dass die hohen Standards Österreichs nun auch in der EU Anwendung finden und fügt hinzu: „Der Einsatz des Totalherbizides ermöglicht eine Minimalbodenbearbeitung und Direktsaat, vermeidet Erosion und erhöht den Humusgehalt im Boden. Außerdem können dadurch Überfahrten mit dem Traktor reduziert und so Treibstoff eingespart werden.“
Europäische Standards dürfen nicht untergraben werden
In Europa und Österreich haben wir im Gegensatz zu vielen anderen Ländern bei der Pflanzenschutzmittelanwendung hohe Auflagen. Diese sollten nicht durch niedrigere Standards bei importierten Lebensmitteln untergraben werden.
„Würde man in Zukunft auf den Import von Lebensmitteln die mit Glyphosat in Kontakt gekommen sind verzichten, wäre die Importliste aus Drittstaaten mehr als überschaubar“, betont Wallner und ergänzt: „Eigentlich müssten alle Importe von Lebensmitteln die unseren hohen Standards nicht entsprechen, verboten werden.“
„AMA-Gütesiegel Getreide“ sorgt für regionale Weihnachten
Viele Konsumenten wissen nicht, dass ausländisches Getreide welches in Österreich vermahlen wird, als österreichisches Mehl und in der Folge auch als österreichisches Brot und Gebäck verkauft werden kann. Das rot-weiß-rote AMA-Gütesiegel Getreide wird daher nächstes Jahr eingeführt. Ab dem vierten Quartal 2024 sollen Mehl, Brot und Gebäck mit dem Gütesiegel gekennzeichnet werden.
„Endlich wird dieser „Mogelpackung“ ein Riegel vorgeschoben. Die Österreicher erhalten beim Einkauf nun auch in diesem Bereich die notwendige Transparenz. Denn nicht nur in der Advent- und Weihnachtszeit, sondern das ganze Jahr sollte das Backen mit Mehl, welches zu hundert Prozent aus Österreich stammt, möglich sein. Für die Konsumenten wird dann ein kurzer Blick auf das Mehlpackerl bzw. auf das rot-weiß-rote AMA-Gütesiegel ausreichen, um Gewissheit zu haben“, erklärt Wallner.