OÖ Bauernbund: Zukunftsfähige Landwirtschaft im Regierungsprogramm absichern

Veröffentlicht von OÖ Bauernbund am

Die heimische Land- und Forstwirtschaft sieht sich mit einer Vielzahl an Herausforderungen konfrontiert: Klimawandel, steigende gesellschaftliche Anforderungen an die Nachhaltigkeit, wachsende internationale Konkurrenz und ökonomische Unsicherheiten.

Oberösterreich ist von vielen dieser Themen hauptbetroffen, ist es doch agrarisch gesehen das Produktionsland Nummer Eins. Angesichts dieser Lage hat der OÖ Bauernbund bereits vor der Nationalratswahl einen umfassenden Forderungskatalog erarbeitet.

„Angesichts der anstehenden Herausforderungen ist das Arbeitsprogramm des OÖ Bauernbundes eine stabile Basis, um die heimische Landwirtschaft zukunftsfähig und die Versorgungssicherheit zu erhalten“, betont LRin Michaela Langer-Weninger als Landesobfrau des an die 35.000 Mitglieder zählenden OÖ Bauernbundes.

Stabilität und Fortschritt
Ein zentraler Punkt ist die Indexierung der Zahlungen im Rahmen der Gemeinsamen Agrarpolitik (GAP). Diese Anpassung muss regelmäßig erfolgen, sowohl auf EU- als auch auf nationaler Ebene, um den Betrieben Planungssicherheit zu geben. Ergänzend fordert der OÖ Bauernbund eine steuerliche Entlastung, insbesondere bei Agrardiesel, sowie eine Fortführung und Aufstockung des Waldfonds. Letzterer spielt eine Schlüsselrolle bei der Wiederaufforstung, der Prävention von Waldbränden und der Förderung klimafitter Wälder.

„Anreize statt Bürokratie – nur mit einer regelmäßigen Indexierung der GAP-Zahlungen und einer gezielten Unterstützung wie dem Waldfonds können wir Stabilität und Fortschritt in der Landwirtschaft sichern“, betont Langer-Weninger.

Weitere Punkte im Forderungspapier:

  • Wolfs-Schutzstatus senken: Die rapide Zunahme der Wolfspopulation stellt eine Bedrohung dar, die über die Landwirtschaft hinausgeht. Der Schutzstatus des Wolfes muss angepasst werden, um die Balance zwischen Artenschutz und wirtschaftlicher Sicherheit wiederherzustellen.
  • Faire Bedingungen bei Handelsabkommen und Renaturierung: Die umfangreichen Vorleistungen der Land- und Forstwirtschaft müssen bei der EU-Wiederherstellungsverordnung berücksichtigt werden. Anreize statt Bürokratie – das ist unser Ziel. Handelsabkommen wie etwa der geplante Mercosur-Pakt dürfen nicht zu Lasten der heimischen und europäischen Landwirtschat gehen und sind daher abzulehnen.
  • Keine Erbschafts- und Vermögenssteuern – für eine sichere Zukunft der Betriebe: Land- und forstwirtschaftliche Flächen sind Produktionsgrundlage, keine Spekulationsobjekte.
  • Vereinfachte Zulassungen im Pflanzenschutz: Der Rückgang an Wirkstoffen gefährdet die Produktion. Besonders Kulturen wie Obst und Gemüse drohen wegzufallen, wodurch die Importabhängigkeit zunimmt.
  • Erntehelfer-Modell nach Südtiroler Vorbild: Reduzierte Abgaben bei saisonalen Arbeitskräften sollen die Wettbewerbsfähigkeit stärken.
  • Praxisgerechte Lösungen für Vollspaltenböden: Planungs- und Rechtssicherheit für die konventionelle Schweinemast sind essenziell, um die Versorgung mit heimischem Fleisch zu gewährleisten.
  • Entbürokratisierung: Weniger Dokumentationspflichten und die Nutzung von Synergien bei Kontrollen sind notwendig, um die Effizienz zu steigern. Ein zentrales Kontrollinformationssystem wäre ein entscheidender Schritt.
  • Herkunftskennzeichnung und öffentliche Beschaffung: Österreichische Qualitätsprodukte müssen Vorrang haben – nicht nur bei Rohstoffen, sondern auch bei verarbeiteten Lebensmitteln und in der Gastronomie.

Gemeinsame Verantwortung für eine nachhaltige Zukunft
„Nur mit entschlossenem politischem Handeln auf lokaler, nationaler und europäischer Ebene können wir die vielfältigen Herausforderungen bewältigen und eine zukunftsfähige Landwirtschaft sichern. Unsere Forderungen sind keine kurzfristigen Maßnahmen, sondern notwendige Schritte, um die Lebensgrundlage vieler Menschen zu erhalten und die Versorgungssicherheit für die gesamte Bevölkerung zu gewährleisten“, betont Bauernbund Landesobfrau Langer-Weninger.

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