Hofübergabe in der OÖ. Jungbauernschaft: Marlene Neuwirth als erste Frau an der Spitze

Die Jungbauernschaft Oberösterreich, die agrarpolitische Jugendorganisation des ÖVP-Bauernbundes, stellt sich mit einer neuen Führungsspitze den Herausforderungen der Zukunft. Landesobmann LKR Ing. Christian Lang aus Perg legte nach fünfjähriger engagierter Amtszeit sein Amt zurück. Im Rahmen der Neuwahlen wurde Marlene Neuwirth aus Wels-Land einstimmig zur neuen Landesobfrau gewählt. Sie ist damit die erste Frau an der Spitze der OÖ. Jungbauernschaft.
Mit dem Wechsel an der Spitze geht auch eine personelle Neuausrichtung des Präsidiums einher. Langjährige Mitglieder wie Hannah Michlbauer, Klaus Lindinger und David Keplinger verabschiedeten sich aus ihren Funktionen. Das neue Präsidium setzt sich aus Vertreterinnen und Vertretern der vier oberösterreichischen Viertel zusammen: Maximilian Fröschl (Mühlviertel, Perg), Michael Holzleitner (Hausruckviertel, Wels-Land), Mathias Schrattenecker (Innviertel, Ried im Innkreis) und Georg Zehetner (Traunviertel, Linz-Land). Diese Struktur gewährleistet eine umfassende regionale Repräsentation und breite fachliche Expertise in unterschiedlichen landwirtschaftlichen Bereichen.
Rückblick auf fünf Jahre engagierter agrarpolitischer Arbeit
Christian Lang betonte in seiner Abschiedsrede die Bedeutung der gemeinsamen Arbeit für die Jungbäuerinnen und Jungbauern in Oberösterreich: „Das mir entgegengebrachte Vertrauen war keine Selbstverständlichkeit. Die Funktion des Jungbauernlandesobmanns habe ich stets mit Freude und Demut ausgeübt. Ich danke für fünf wertvolle Jahre und wünsche meiner Nachfolgerin Marlene Neuwirth und dem neu gewählten Präsidium viel Erfolg.“
Zukunftsvisionen der neuen Landesobfrau

Marlene Neuwirth nahm die Wahl mit großer Dankbarkeit an: „Ich freue mich auf die kommenden drei Jahre und die Chance, die Zukunft der Jungbauernschaft aktiv mitzugestalten.“ Ein zentrales Anliegen ist ihr die Sensibilisierung für das Thema Hofübergabe. „Der Prozess einer Hofübergabe erfordert eine langfristige Planung und gezielte Beratung. Unser Ziel ist es, das Bewusstsein für diese essenzielle Phase in der landwirtschaftlichen Laufbahn zu stärken und Hofberatungen als festen Bestandteil des Übergabeprozesses zu etablieren.“
Marlene Neuwirth stammt aus Gunskirchen im Bezirk Wels-Land und ist auf einem Ackerbaubetrieb mit Direktvermarktung aufgewachsen. Beruflich ist sie im Bereich Online-Marketing und Kommunikation beim Landtechnikunternehmen Pöttinger tätig. Ihr ehrenamtliches Engagement erstreckt sich von der Gemeindepolitik bis zur Landjugend, wo sie als Ortsleiterin entscheidende Impulse setzte. Seit Jänner 2024 ist sie zudem im erweiterten Landesvorstand des Bauernbundes Oberösterreich aktiv.
Strategische Schwerpunkte der kommenden Funktionsperiode
Für die nächsten drei Jahre setzt die neue Landesobfrau auf drei zentrale Themenfelder:
- Agrarpolitische Interessenvertretung
Die Rahmenbedingungen für die Landwirtschaft sind ständigen Veränderungen unterworfen. „Jungbäuerinnen und Jungbauern sind diejenigen, die am längsten mit agrarpolitischen Entscheidungen leben müssen. Daher braucht es starke Stimmen, die sich aktiv für eine zukunftsfähige Agrarpolitik einsetzen“, so Marlene Neuwirth.
- Transparente Öffentlichkeitsarbeit
Der gesellschaftliche Bezug zur Landwirtschaft nimmt zunehmend ab. „Viele Menschen können sich kaum noch mit der landwirtschaftlichen Produktion identifizieren. Gleichzeitig gerät die Landwirtschaft oft unberechtigterweise in Kritik. Unsere Aufgabe ist es, durch transparente Kommunikation ein realitätsnahes Bild der Branche zu vermitteln“, erklärt Neuwirth.
- Stärkung des landwirtschaftlichen Netzwerks
Der Strukturwandel führt zu einer kontinuierlichen Reduktion landwirtschaftlicher Betriebe. „Umso wichtiger ist es, ein starkes Netzwerk zu schaffen, das den fachlichen und gesellschaftlichen Austausch fördert und die Interessen der Landwirtinnen und Landwirte nachhaltig vertritt“, betont die neue Landesobfrau.
Mit diesen Schwerpunkten sieht sich das neue Präsidium der Jungbauernschaft Oberösterreich gut gerüstet, um die Interessen der jungen Landwirtinnen und Landwirte bestmöglich zu vertreten und die Weichen für eine erfolgreiche Zukunft der Landwirtschaft zu stellen.
Bildquellen
- : OÖ Bauernbund