Netzgebühren dürfen Innovation nicht bremsen

Veröffentlicht von OÖ Bauernbund am

Die Anzahl der PV-Anlagen in Oberösterreich hat in den letzten Jahren stark zugenommen. Ende 2021 waren es noch etwa 22.000 Anlagen, die 636 GWh Strom produzierten. Bis Ende 2024 stieg die Anzahl auf fast 76.000 Anlagen, die mehr als 1,8 Milliarden kWh Strom erzeugen. An die 530.000 Haushalte können so mit Sonnenstrom versorgt werden.

Zahlreiche landwirtschaftliche Betriebe konnten in den letzten Jahren dazu gewonnen werden, Strom selbst zu produzieren. Die großen Dachflächen auf Ställen und Scheunen wurden intensiv genutzt, um die „OÖ Photovoltaik Strategie 2030“ als Baustein der Landesenergiestrategie „Energie-Leitregion OÖ 2050“ zu unterstützen.

Vergangenen Freitag hat die Bundesregierung den Entwurf für das neue Elektrizitätswirtschaftsgesetz (ElWG) vorgelegt. In den nächsten Wochen wird er begutachtet. Neben Punkten, die eine Erleichterung beinhalten, wie einem günstigeren Strompreis und der Stärkung der Versorgungssicherheit, sind auch heikle Themen enthalten. Dazu zählt beispielsweise die geplante Einführung eines Netzentgelts für Einspeiser von Photovoltaikstrom.

„Gerade in der Landwirtschaft wurden die großen Dachflächen gut genutzt, um die Unabhängigkeit von fossilen Brennstoffen und eine klimaneutrale Energieversorgung bis 2040 zu unterstützen. Diese Betriebe dürfen jetzt nicht für ihr Engagement bestraft werden”, sagt Bauernbund-Direktor Wolfgang Wallner und spricht sich damit gegen die Einführung von Netzentgelten aus. Er sieht Möglichkeiten in einer Übergangsfrist, in der der Schwerpunkt auf die Speicherförderung und die Forcierung von regionalen Energiegemeinschaften gelegt wird. Auch eine Staffelung der Netzentgelte wäre vorstellbar, um den Ausbau landwirtschaftlicher Photovoltaik-Anlagen nicht zu gefährden.

Energieziel: 100% erneuerbare Energie

Österreich verfolgt das Ziel, den Gesamtstromverbrauch ab dem Jahr 2030 zu 100 % aus erneuerbaren Energiequellen zu decken. Diese Bestrebungen leisten einen Beitrag zur Verwirklichung der Ziele des Pariser Klimaschutzabkommens 2015 und der Ziele der Europäischen Union sowie zur Erreichung der Klimaneutralität Österreichs bis 2040.

„Der Ausbau der Photovoltaik, insbesondere die Nutzung großer Dachflächen, ist dabei von entscheidender Bedeutung und darf jetzt nicht ins Stocken geraten“, betont Bauernbund-Direktor Wallner.

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