OÖ Jungbauern: Bitte, sei kein Schwein
Ein einsames Plastiksackerl da, ein verloren gegangenes Taschentuch hier. Bevor in Österreich die Bäuerinnen und Bauern mit der Frühjahrsarbeit beginnen können, müssen sie zuerst ihre eigenen Wiesen und Felder von den verschiedensten Arten von Müll befreien. Sie sind es, die jene Suppe auslöffeln müssen, die sie sich nicht selbst eingebrockt haben.
Dieser Missstand stoßt der OÖ Jungbauernschaft sauer auf und macht dagegen mobil. Mit der „Sei kein Schwein“- Tafel sprechen sie die Umweltsünder direkt an.
Der Frühling bringt mit sich, dass der über den Winter angesammelte und vom Schnee verdeckte Müll zum Vorschein kommt. Gerade in dieser Jahreszeit zeigt sich wie rücksichtslos gewisse Autofahrer mit der Natur umgehen. Die Folgen für Mensch, Tier und Natur sind schwerwiegend und werden all zu oft nicht bedacht. „In der Debatte des Litterings, dem achtlosen Wegwerfen von Müll in der Natur, fehlt mir jede Eigenverantwortung des Bürgers. Einerseits ist die Umweltthematik für uns greifbarer denn je. Auf der anderen Seite werden Unmengen an Plastik und anderer Müll entlang unserer Straßen illegal entsorgt“, zeigt sich Jungbauernlandesobmann-Stv. NR Klaus Lindinger über die kognitive Dissonanz vieler verärgert.
Rücksichtslose Schweine entlang des Straßenrands
Ein rosa Schwein, sitzend in einem roten Auto, wirft achtlos, und ohne Respekt der Natur gegenüber, eine Aludose aus dem Auto. Darunter ziert sich der Spruch „Sei kein Schwein! Müll gehört in die Tonne rein“. Hunderte solcher „Sei kein Schwein“ – Tafeln wurden in ganz Oberösterreich aufgestellt und fordern Umweltsünder zum Nachdenken auf.
„Mit dieser neuen Kampagne setzen wir als OÖ Jungbauernschaft eine coole Aktion mit ernstem Hintergrund um. Leider sind solche Aktionen weiterhin notwendig, um dem Littering den Gar auszumachen“, so die Jungbauernlandesobmann-Stv.in Hannah Michlbauer und meint weiter:“ Umweltschutz geht uns alle an und ist nicht nur eine Belastung für unsere Bäuerinnen und Bauern. Neben den politischen Willen braucht es vor allem jede einzelne Bürgerin und jeden einzelnen Bürger in unserem Land, um dieses Problem nachhaltig zu lösen.“
Oberösterreichische Abfallwirtschaftsgesetz stellt Littering unter Strafe
Der Paragraf 25 „Strafbestimmungen“ im OÖ Abfallwirtschaftsgesetz wurde mit Juni 2021 novelliert. Dass das achtlose Wegwerfen von Müll künftig bestraft werden kann, ist ein gesetzliches Novum. Dabei entscheiden die Gemeinden, ob und welche Personen sie mit der Kontrolle betrauen.
„Auf Nachdruck von uns jungen Bäuerinnen und Bauern konnte eine Überarbeitung des OÖ Abfallwirtschaftsgesetzes erreicht werden. Damit ist Littering kein Bagatelldelikt mehr, sondern eine Handlung, die Strafen nach sich zieht“, zeigen Lindinger und Michlbauer auf.