Borealis: Kein Verkauf ohne Produktionsgarantie

Veröffentlicht von OÖ Bauernbund am

OÖ Bauernbund-Direktor Wolfgang Wallner zum Borealis-Deal: „Die Eigenversorgung mit Lebensmitteln darf auf keinen Fall gefährdet werden.“

Die Lage auf den globalen Agrarmärkten ist angespannt. Russland, einer der größten Düngerproduzenten, hat den Export eingestellt. „Sowohl die Corona-Krise als auch der Ukraine-Krieg sind eine eindringliche Mahnung, dass es in der Agrar- und Lebensmittelproduktion absolut unverzichtbar ist, alle wesentlichen Teile der Wertschöpfungskette in heimischer bzw. europäischer Hand zu halten“, betont OÖ Bauernbund-Direktor Wolfgang Wallner im Hinblick auf den Verkauf der Borealis-Stickstoff-Sparte. „Es wäre hoch fahrlässig hier aufgrund von Gewinnmaximierungen zu experimentieren und damit eine wichtige Produktionsgrundlage für unsere Lebensmittel zu gefährden.“

Borealis-Deal: „Wir brauchen eine Standortgarantie“

Als Interessensvertreter der Bäuerinnen und Bauern teilen der OÖ Bauernbund und sein Direktor die Skepsis der Agrarbranche gegenüber dem Verkauf an die Agrofert; „Im Sinne der Versorgungssicherheit fordern wir eine Standortgarantie. Wir brauchen eine verbindliche Zusage, dass in Linz auch in Zukunft Stickstoffdünger für die heimische Landwirtschaft produziert wird!“

Ohne Gas kein Dünger & keine Lebensmittel

Wenn aus der Pipeline kein Gas kommt, dann wird in Linz weder unter Borealis noch unter einem anderem Konzern Stickstoffdünger produziert. Ohne Gas kommt aber auch die Lebensmittelproduktion zum Erliegen. Die gestrigen Nachrichten, wonach der Gasfluss durch Nordstream 1 auf 20 Prozent gedrosselt worden ist, werden vom OÖ Bauernbund daher mit Sorge verfolgt. „Die Gasversorgung Europas ist zum politischen Spielball geworden. Keiner kann sagen, wie sich die Lage weiterentwickelt. Mit Blick auf den Herbst muss es nun endlich verbindliche Zusagen von Ministerin Gewessler geben, das im Ernstfall die Land- und Lebensmittelwirtschaft als systemrelevant eingestuft wird. Denn zu Essen braucht jeder Mensch“, so OÖ Bauernbund-Direktor Wolfgang Wallner abschließend.

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