In memoriam ÖR Rudolf Gurtner
Ökonomierat Rudolf Gurtner aus St. Georgen bei Obernberg (OÖ) hat die politische und landwirtschaftliche Entwicklung des Landes entscheidend mitgeprägt. Er besuchte die landwirtschaftliche Fachschule in Otterbach und legte die Meisterprüfung ab. 1956 übernahm er den Betrieb von seinem kinderlosen Onkel und heiratete seine Frau Erna, mit der er gemeinsam das Angermeiergut bewirtschaftet hat. Aus der Ehe gingen sieben Kinder hervor.
Politiker und Landwirt mit Leib und Seele
Gurtner war Initiator bei der Gründung des Maschinenring. Er holte die Idee aus dem benachbarten Bayern über die Grenze nach Österreich. Auch im politischen Bereich war der Innviertler sehr engagiert. Begonnen hat seine Poltikarriere 1967 als ÖVP-Ortsparteiobmann. Später übernahm er die Funktionen des ÖVP-Bezirksparteiobmanns sowie des Bauernbund-Bezirksobmanns in Ried im Innkreis. Zudem war er jahrelang Bundesobmann des Österreichischen Maschinenring, Obmann der Molkereigenossenschaft Geinberg und des Fleckviehzuchtverbandes Inn- und Hausruckviertel. Sein politischer Weg führte ihn 1977 bis nach Wien in den Nationalrat, wo er elf Jahre die bäuerlichen Interessen vertrat. Von 1984 bis 1990 stand er der OÖ. Landwirtschaftskammer als Präsident vor.
Das Geschehen rund um die heimische Landwirtschaft und Agrarpolitik hat er bis zu seinem Ableben mit großem Interesse verfolgt: „Es müsste nicht sein, dass so viele Betriebe aufgeben. Durch zwischenbetriebliche Zusammenarbeit und Erwerbskombinationen muss es möglich sein, die Anzahl und Struktur der bäuerlichen Familienbetriebe aufrecht erhalten zu können“, betonte er vor zwei Jahren bei einem Interview mit der BauernZeitung. Am 16. September 2019 ist Rudolf Gurtner im Alter von 92 Jahren verstorben.