OÖ Bauernbund: Mercosur NEIN – Herkunftskennzeichnung JA

Der OÖ Bauernbund startet in einen arbeitsintensiven Herbst und fordert im Zuge der morgigen Vollversammlung der Landwirtschaftskammer OÖ unter anderem: Ablehnung des Mercosur-Abkommens, Umsetzung einer verpflichtenden Herkunftskennzeichnung in der Gastronomie und Hotellerie, dauerhafte Agrardiesel-Entlastung, Anpassung der Werttarifverordnung für Tierseuchenfälle, Vereinfachung der EU-Entwaldungsverordnung und das Abstandnehmen von der Einführung eines Preisdeckels bei Lebensmitteln.
Auch nach dem Start des Ratifizierungsprozesses zum EU-Mercosur-Handelsabkommen lehnt die heimische Landwirtschaft diesen Handelspakt weiterhin konsequent ab. Daran können auch die nunmehr verankerten Schutzmaßnahmen nichts ändern. Die wirtschaftliche Zukunft bäuerlicher Familienbetriebe sowie die Versorgungssicherheit mit heimischen Qualitätslebensmitteln dürfen nicht einseitig zugunsten industrieller Exportinteressen geopfert werden.
„Wir fordern die Bundesregierung mit allem Nachdruck auf, konsequent an der ablehnenden Position zum EU-Mercosur-Abkommen festzuhalten und die Ratifizierung des Interims-Handelsabkommens auch im EU-Handelsministerrat abzulehnen“, betont OÖ Bauernbund-Fraktionsobfrau LK-Vizepräsidentin Rosemarie Ferstl.
Verpflichtende Herkunftskennzeichnung endlich umsetzen
Angesichts bereits umgesetzter Liberalisierungsschritte und wesentlich höherer agrarischer Produktionsstandards in der EU und insbesondere in Österreich, müssen dringend weitere Schritte für mehr Fairness beim Absatz heimischer Lebensmittel unternommen werden. Dazu gehört insbesondere die Einführung der von der bäuerlichen Berufsvertretung schon seit Jahren geforderten verpflichtenden Herkunftskennzeichnung in der Gastronomie und Hotellerie. Es ist für die Bauernfamilien nicht mehr länger tragbar, dass sie einerseits für eine mustergültige Pflege der Kulturlandschaft sorgen, andererseits aber in Gastronomie und Hotellerie vielfach noch auf kostengünstigere anonyme ausländische Lebensmittelherkünfte gesetzt wird.
„Im Sinne der Konsumenteninteressen und der wirtschaftlichen Fairness appellieren wir daher erneut an das Bundesministerium für Arbeit, Soziales, Gesundheit, Pflege und Konsumentenschutz, eine verpflichtende Herkunftskennzeichnung für die Hauptzutaten von Speisen in der Hotellerie und Gastronomie umzusetzen“, so Ferstl.
LINK: Eingebrachte Resolutionen des OÖ Bauernbundes
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